Fraser Island, 5.11. bis 7.11.2019

Fraser Island
Fraser Island

Am nächsten Morgen erwartet uns unser Guide um 8:15 Uhr bei den Fraser Dingos. Wir sind um 5 Minuten zu spät und er ist schon ein bissl nervös. Das Briefing für den Wagen und das „Auf dem Sand fahren“ dauert ca. 2 Stunden und wir müssen um 10:15 Uhr bei der Fähre sein. Der hyperaktive Guide findet alles „awsome“ und „amazing“ was es auf den Fraser Islands zu sehen gibt. Er redet und redet und treibt uns an und setzt uns vor ein Video, das die Gefahren beim Sandfahren erklärt. Fraser Island ist die größte Sandinsel der Welt und am Strand düsen die Allradautos dahin. Irgendwie unverständlich, wie man so einen Tourismus aufziehen kann – mit Autos über den Strand fahren… Unsere ganze Tour ist von der Organisation vorgeplant – mit einem dichten Zeitplan. Wir bekommen noch ein Zelt, 2 Eskies (Kühltruhen) und einen Gasherd. Unser superschneller Guide erklärt uns alles und stresst. Wir haben im Endeffekt dann nur mehr 10 Minuten Zeit, um das gesamte Gepäck vom Britz-Pickel (Bettwäsche, Matratze, Essen, Wasser, Geschirr, Besteck, Tisch, Sessel, Rucksäcke etc…) in unser rosa Allradauto namens „Teddy“ zu verpacken. Aber wir schaffen es und fahren um 10:15 Uhr auf die Fähre. Passt – erster Schritt geschafft.

 

 

 

Sobald wir von der Fähre runter sind, schalten wir den Allrad zu und los geht’s auf die Sandstraße, die durch den Dschungel führt. Nic fährt genial und wir gewöhnen uns langsam an unser Auto „Teddy“. Die Autos haben wohl einen Namen, da mehrere von diesen rosa Monstern unterwegs sind und man wohl das richtige wiederfindet ;-).

 

 

 

Unsere erste vorgegebene Station ist die „Central Station“, wo wir einen kleinen Rundweg durch den Dschungel entlangspazieren, dann fährt Martin weiter die Sand-Dschungelstraße bis nach Eurong – ein kleiner Miniort mit Tankstelle, wo wir noch Eis einkaufen für unsere Kühlboxen und für unsere Mägen und dann gehts los. Juchhuu und Yihaa – ab geht’s auf den Strand – wie lustig ist das! Martin fährt, Nic guided. Zuerst berücksichtigen wir sehr brav alle Hinweise unseres Guides. Wir bleiben brav bei jedem kleinen Rinnsal stehen und zu schauen wie tief es ist, wir passen auf Ausschwemmungen auf und auf den Gegenverkehr. Noch fahren wir sehr vorsichtig, während erfahrene Fahrer schon ordentlich dahinpreschen. Höchstgeschwindigkeit ist 80km/h – die wir die ganze Reise nicht fahren.

 

 

 

Wir bleiben beim Parkplatz zum Lake Wobby stehen. Packen Jause und Bier ein, um am Lake zu picknicken….und gleich wieder aus, da nach ein paar Metern eine Verbotstafel darauf hinweist, kein Essen mitzunehmen aufgrund der Dingos. Ja, die Dingos scheinen hier ein Problem zu sein. Wir wurden vom Guide gewarnt, kein Essen stehen zu lassen und wir haben sogar einen „Dingo-Stick“ mitbekommen, um die Dingos zu verscheuchen.

 

 

 

Also gehen wir zurück zum Auto und Elsbeth isst ihr Wurstbrot und wir jausnen. Dann geht’s los Richtung See. Wir stapfen durch heißen Sand mit festen Schuhen. Am Anfang stapfen wir lustig drauf los, aber dann wird es immer anstrengender und der Weg zieht und zieht sich gewaltig durch den Dschungelwald. Es wird immer heißer und wie es so richtig heiß wird, kommen wir aus dem Dschungelwald raus und stehen vor einer Sandwüste. Da müssen wir jetzt auch noch durch… Aber wir hören schon Lachen und Lärmen von der Reisegruppe, die vor uns den Weg gegangen ist und dann sehen wir ihn: Den grünen See der in der Wüste auftaucht – unglaublich – wie eine Fata Morgana. Die junge Reisegruppe sitzt halb im Wasser, halb am Strand – es gibt keinen Schatten. Wir suchen uns einen Platz ein bissl entfernt von ihnen und springen erleichtert ins Wasser. Dann zückt Martin noch 2 Bier aus seinem Zauberrucksack und wir sitzen im Wasser und genießen die Kühle.

 

 

 

Unser Zeitplan ist nach den Gezeiten gerichtet. Wir müssen immer vor der Flut auf unseren Campsites sein. Deshalb schauen wir immer wieder auf die Uhr und spazieren mit den Massen zurück, die mit einem riesigen blauen 4x4 Tourbus über die Insel fahren, der uns immer wieder begegnet.

 

 

 

Um 17:00 Uhr sind wir am Gabala Camp. Die Campsites sind ausgewiesene Plätze hinter den Dünen, auf denen man sein Zelt aufstellen kann. Wir finden recht schnell einen vor dem Wind geschützten Platz, in der Nähe anderer Camper und stellen unsere Zelte noch vor der Dunkelheit auf. Martin und ich haben uns ein 3 Mann Zelt ausgeborgt, dass so richtig gemütlich ist.

 

 

 

Am Abend kochen wir und die ersten Dingos schleichen sich an -

 

 

 

Wir gehen früh schlafen, um 5.00 Uhr geht die Sonne auf und um 6.30 Uhr sobalds ein bisschen wärmer ist, stehen wir auf. Nic kocht Frühstück und eine gesamte Dingofamilie trottet bei uns vorbei. Beim Zusammenpacken kommt der schicke Ranger und erkundigt sich, ob wir wohl unser Essen gut verpackt haben, da eine ganze Gruppe Dingos unterwegs ist. Die Dingos sind registriert und werden wohl genau beobachtet.

 

 

 

Wir campen hier direkt vor der Flugzeug-Landebahn – kleine Flieger landen direkt am Sandstrand und bringen Touristen auf die Insel– gleichzeitig fangen die Dingos im Wald zum Heulen an...

 

 

 

Wir folgen unserem strickten Zeitplan und fahren nach Eli Creek. Dort gibt’s Toiletten und einen superklaren kalten Fluss den wir uns entlangtreiben lassen – was für ein Spaß. Wir würden das gern den ganzen Tag machen, aber der Zeitplan jagt uns weiter zum Maheno Ship Wreck und zu den Pinnakles.

 

 

 

Vom Ship Wreck sieht man nicht mehr viel – es scheint im Sand zu versinken aber wahrscheinlich sieht man bei Ebbe noch ein bissl mehr davon. Wir fotografieren und fahren dann weiter nach Cathedrals – wieder ein Minikaff mit Camp und kleinem Geschäft, wo wir wieder Eis nachkaufen – bzw. einen riesen Eisklumpen um das heilige Bier und unser Essen zu kühlen.

 

 

 

Nächstes Ziel ist der Indian Head im Norden – wir brausen den Sandstrand entlang, Martin kriegt immer mehr Gespür fürs Sandfahren und Nic ist ein super Beifahrer. Wir spazieren auf den Indien Head und eine Riesenreisegruppe kommt uns entgegen aber dann haben wir den Head für uns alleine und genießen die Aussicht. Wir hadern ein bissl, ob wir den langen Weg am Sandstrand zu den Champagne Pools gehen sollen. Unser Autovermieter hat uns abgeraten dorthin mit dem Auto zu fahren. Dank Elsbeths Überredungskünste marschieren wir los – und es zahlt sich wirklich aus. Die Champagne Pools sind durch natürliche Felsen geschützte Pools, in denen es wirklich wie Champagner sprudelt. Wir hupfen schnell hinein, lassen uns durchsprudeln - aber viel Zeit haben wir nicht – die Flut kommt… und schon spazieren wir wieder 40 Minuten den Strand und die heisse Sandstraße entlang.

 

 

 

Ab ins Auto und noch vor der Flut gelangen auf unsere Campsite „Gurumul Camp“ – a bissl später als uns unser strenger Zeitplan sagt, aber es geht sich alles aus und wir finden einen superschönen Platz – ganz alleine – hinter den Dünen.

 

 

 

Stühle auspacken, Bier auspacken, wir essen edles rotes Beef, trinken Rotwein dazu und genießen die Dünen, das Meer und den endlosen Sandstrand. Am Abend kommt uns noch ein Dingo besuchen – aber wir haben ja unseren Dingo-Stick und sind daher absolut furchtlos.

 

 

 

In der Nacht rauscht das Meer laut und der Mond scheint hell. Leider sehen wir das Kreuz des Südens nur sehr schwach. Tagsüber ist es sehr heiß auf der Insel, aber in der Nacht wird’s richtig kalt und ich bin froh, dass ich meinen Seidenschlafsack zuzüglich zur dicken Bettdecke mithabe.

 

 

 

In der Früh gibt’s einen wunderschönen Sonnenaufgang und wir stehen wieder auf, sobald es ein bissl wärmer ist und genießen den Blick auf den roten Himmel. Dingos haben ihre Spuren rund um unsere Zelte hinterlassen und Nic kocht wieder Frühstück mit unserem „Aktenkoffer“ in dem sich der Gaskocher versteckt. Es gibt Porrege mit Obst, Brot mit Peanutbutter, Käse und Süßkartoffelaufstrich.

 

 

 

Dann wird es sehr schnell sehr heiß und wir fahren zurück nach Eurong, wo wir mal Kaffeetrinken und die Unterkünfte in Hervey Beach und Brisbane checken (bzw. Nic checkt – wir essen Bananenbrot).

 

Wir sind so richtig faul und schwänzen unseren letzten Trip da wir wirklich viel gewandert sind. Dafür fahren wir gleich direkt zum Lake McKenzie – ein Süßwassersee auf der Insel, der nur durch Regenwasser gespeist wird.

 

 

 

Am Lake McKenzie ist es supertouristisch, aber der See ist ein Wahnsinn. Weißer Sand, türkisblaues Wasser und Dschungel rundherum. Wir finden einen schönen Schattenplatz und springen gleich mal in den See – kühl ist er und er fällt relativ schnell in die Tiefe. Wir genießen, schwimmen, plantschen, schnorcheln, gehen in den – vor Dingos geschützten eingezäunten Arealen - essen und fahren rechtzeitig durch die Dschungelsandstraße zurück zur Fähre.

 

Wir tanken auf – 200km sind wir auf der Insel gefahren und bringen „Teddy“ zurück, werfen den Schlüssel in einen Postkasten und bekommen mit einem Code den Schlüssel für unseren Britz-Pickel retour. Wir packen um, gehen noch einmal einkaufen und fahren dann zu unserem Campingplatz, wo wir einen Platz mit Meerzugang haben. Es ist der letzte Abend gemeinsam mit dem Pritz-Pickel. Wir kochen noch einmal ordentlich auf, um möglichst alle Lebensmittel zu verbrauchen, Elsbeth und Elke singen Weihnachtslieder und Martin und Nic vernichten die restlichen Biere.