Charters Towers, 29.10.2019 bis 30.10.2019

Ghost
Ghost

Wir packen in der Früh gemütlich zusammen, geben den Kloschlüssel zurück und dann gehts wieder los. Wir wollen ins Landesinnere nach „Charters Towers“ einer alten Goldgräberstadt. Gleich nach unserem Start müssen wir aber wieder stoppen. Ein Cassowary spaziert auf der Straße. Wir bleiben stehen, öffnen das Fenster, fotografieren ihn und schließen das Fenster schnell wieder, da er direkt auf das Auto zukommt und seinen Kopf ins Fenster steckt…

 

 

 

Wir fahren einen ewigen laaangen Highway mit ständig ähnlicher Landschaft Richtung Charters Touwers und dürfen sogar 110km/h fahren. Auf dieser Strecke sehen wir viele Kängurus – aber leider überfahren am Straßenrand.

 

 

 

Hier kriegt man ein Gefühl, wies im Outback sein muss. Ewig lange, gerade Straßen, riesige LKWs mit 3-4 Anhängern voller Rinder, verbrannte und neu anwachsende Wälder und kein Verkehr. Wir kommen am späten Nachmittag in Charters Towers an. Wie ausgestorben ist die Stadt. Das Gold kann man richtig riechen. Alte Häuser im Western Stil, Hügel rundherum wo Gold abgebaut wurde und windig isses. Fehlt grad noch das Wüstengras und das Lied vom Tod.

 

 

 

Wir trinken in einem kleinen Pub ein kleines Bier um 7 Dollar und recherchieren einen Übernachtungsplatz. Hier gibt‘s nur Holiday Camps mit Pools, Kinderrutschen und Halligalli. Das wollen wir nicht und Martin findet eine Free Camping Area an einer Brücke am Burdeikin River. Super - nichts wie hin! Und das ist hier in Australien schon genial: Es gibt freie Campingplätze mitten in der Wildnis und ein Klo mit Klopapier!! Wir kennen kein Land in dem es so viele Klos gibt. Wir finden ein Plätzchen in der Nähe des Flusses, Wallabys hoppeln vorbei und wir kochen und essen das erste Mal im Bus, da es so windig ist, dass es uns den Sand ins Gesicht blast. Am Abend tauchen dann die Geister auf – hier gibt’s einige von den verstorbenen Goldgräbern. Und so verbringen wir den Abend mit Bier, Wein, super guten Shrimpsreis und Geisterjagd.

 

 

 

Wir frühstücken um 7:00, ich kämpfe mit meinen Kontaktlinsen, die sich so gar nicht mit Wind und Sand vertragen und dann fahren wir in die Stadt. Wir möchten gerne die „Venus Gold Batterie“ besichtigen, eine Goldverarbeitungsanlage bzw. Mühle, wie es sie hier zu Hauf gegeben hat. Hier in der Gegend gab es bis zu 100 Minen und an die 30 „Mills“ - also Mühlen bzw. Anlagen in denen man sein gefundenes Erz zu Gold verarbeiten lassen konnte. Das Erz wurde zerstampft, zerkleinert, mit Quecksilber vermischt, das das Gold anzieht, dann wieder vom Quecksilber getrennt und zu einem noch unreinen Goldbarren verarbeitet, der dann in Charters Towers geschätzt und verkauft wurde. Die Mienen und Millsbesitzer wurden unfassbar reich, aber der Großteil hat das Geld schlecht investiert und wieder verloren. Die Geister dieser Goldgräber geistern noch durch die Stadt und tauchen überall auf.

 

 

 

Die Stadt Charters Towers lebt heute wohl von der Rinderzucht, Zuckerrohr und vom Tourismus – ein Ort im Nichts mit einer der letzten „Batteries“, durch die wir uns von John mit seinem entsetzlichen australischem Englisch führen lassen.

 

 

 

Nach der Tour machen wir uns auf Richtung Süden nach Airlie Beach, von wo wir auf die Whitsunday Islands fahren möchten.