Horseback riding

Wir fahren weiter Richtung Süden und sind uns nicht einig, ob wir zum „Scorpion Beach“, den uns der Amerikaner Manny vom Mallarimo empfohlen hat,  oder nach Loreto fahren sollen. Wir entscheiden uns doch für Loreto, da wir sonst im Dunkeln eine lange, staubige Straße entlang fahren müssten und erst um ca. 10.00 Uhr im Ort ankommen würden. Und die Erfahrung hat uns gezeigt, dass in den meisten kleinen Orten ab ca. 19.30 nicht mehr viel los ist.

Wir kommen in Loreto an und wollen ein Zimmer in dem Hostel, das uns beim letzten Aufenthalt gut gefallen hat – aber es ist ausgebucht. Also schauen wir weiter und finden durch Zufall das „Iguana Inn“ von Steve und Fanny, eine total nette, feine Unterkunft mitten in der Stadt, mit Innenhof und Brunnen und Kolibris und voll netten Gastgebern. Sie erzählen uns auch vom horse-back riding und dass sie da einen Typen kennen, der eine Tour zu einer Ranch macht. Wir sind so begeistert, dass wir die Idee des „Scorpion Beaches“ fallen lassen und beschliessen am nächsten Tag durch die Kakteenlandschaft zu reiten. Davor essen wir noch viel zu viel Tacos, Nachos, Ceviche und Tortillas und fallen todmüde ins Bett.

Neben dem Iguana Inn gibt es ein kleines Tourismusbüro „Mijito“, das mit Fishing-touren wirbt. Die Frau der Familie, die das Büro leiten, ist auf einer einfachen Farm aufgewachsen und sie beginnen jetzt, kleine Touren zu dieser Farm für Touristen anzubieten – inklusive reiten – um das Futter für die Tiere zu verdienen. Wir verbringen den ganzen nächsten Tag auf dieser Farm. Sie ist entzückend, ganz einfach und simple mit Sandboden, Holzverschlag und offenem Feuer. Es gibt Ziegen, Hühner, Kampfhähne, Pferde und einen Hund. Die Frau des Hauses kocht für uns, die Herren reiten mit uns aus. Wir reiten einen alten Handelspfad entlang, zwischen Kakteen und Ziegen und schauen vom Hügel auf Loreto und das Meer. Hier kann jeder, der Tiere hat, sich ein Stück Land nehmen und ein Haus hinbauen – allerdings dürfen keine Kakteen gefällt werden – die sind unter Naturschutz. Unsere Pferde sind voll lieb und sehr gemütlich. Die Cowboys reiten auf einer jungen Stute (Rene) und auf einem starken Muli (Jorge). Zu Mittag gibt’s Burritos mit Fleisch, Käse und Frijoles. So ganz genau weiss die Familie noch nicht, was sie mit uns machen sollen – so unterhalten wir uns ein bissl, trinken Bier, Jorge erzählt und die Mama geht dann duschen, nachdem sie sich ihr Wasser am offenen Feuer heiss gemacht hat. Gezahlt haben wir 90 Dollar pro Person.

Am Abend gibt es am Hauptplatz in Loreto ein Eröffnungsfest für den Karneval. Kinder tanzen auf der Bühne und danach werden zwei dicke, ernste, mexikanische Kinderpärchen mit einstudierten Winkgesten als Kinderkönige des Karnevals zur Wahl gestellt – glücklich oder fröhlich und schon gar nicht wie Könige des Karnevals haben sie aber nicht ausgeschaut…

Wir gehen noch essen und Bier trinken in Mikes Bar, ein Mädel spielt Gitarre und singt und wie dann sehr besoffene Amerikaner kommen, die uns deppert anreden und deren Frauen sich bei uns dafür betrunken entschuldigen, verlassen wir das Lokal und finden eine viel bessere Party, zu der wir uns einladen. Eine Tacobude mit Kino wird eingeweiht – Partygäste sind nur MexikanerInnen, die Salsa und mexikanische Modetänze tanzen. Ein junger, betrunkener Kajak-Guide drückt uns zwei Bier in die Hand und wir dürfen dableiben, quatschen, schauen den Tänzern zu, hören Musik und gehen dann beschwingt heim.