mit 3 Macheten nach Singapur und auch wieder raus

An der Grenze zu Singapur müssen wir in einen anderen Zug und fahren noch eine Station. Dann wird unser Gepäck durchleuchtet. Uns wird kurz ganz heiß, denn wir haben vergessen den gruseligen Eiswürfelwodka aus unserem Handgepäck rauszuholen. Und ja – wir müssen unsere Rucksäcke öffnen – die Zöllner schauen ganz streng. Aber es geht nicht um den Wodka, sondern um die 3 Macheten, die Martin in seinem Rucksack hat. Wir haben diese in Borneo gekauft und sind damit durch ganz Malaysien und Thailand gereist und geflogen, ohne dass jemals ein Zöllner was gesagt hat. In Malaysien haben sie immer nur gegrinst, aber in Singapur ist alles anders. Da gelten Macheten als Waffe und dürfen auf keinen Fall eingeführt werden. Oje – wir erzählen ihnen, dass wir zuhause diese großen Messer in der Küche verwenden und sie als Geschenk mithaben. Die Zöllner werden daraufhin unheimlich freundlich und es scheint ihnen richtig unangenehm zu sein, den Martin in ein Hinterzimmerchen mitzunehmen, um seine Daten aufzuschreiben. Elke plaudert inzwischen mit den anderen Zöllnern und hat eher das Gefühl, dass diese froh sind, dass endlich mal was los ist.

Auf jeden Fall haben die Zöllner Mitleid mit uns und lassen uns mit den „Küchenmesser“ einreisen, nachdem wir ihnen noch mal bestätigt haben, dass wir diese nicht zum Jagen verwenden und dass wir eh sofort zum Flughafen fahren. Das beruhigt die Zöllner und sie erklären uns, dass wir die Messer allerdings gleich am Flughafen deklarieren müssen (es ist wohl einfach wichtig, dass diese Waffen ja nicht in Singapur bleiben). Auch dürfen wir die Macheten ja niemanden zeigen und sollen sie auch auf keinen Fall vor anderen Leuten auspacken. Ok… Also ab zum Flughafen wo wir unser Gepäck abgeben wollen, damit wir uns endlich ins singapurianische Stadtleben schmeissen können. Aber das ging alles nicht so schnell…

 

Die Sache mit der Deklaration der Messer am Flughafen war alles andere als einfach. Wir gehen zuerst mal zum Zoll für Handgepäckzeugs. Die schicken uns zur Info. Die sagen uns, dass wir nur beim Einchecken sagen müssen, dass wir 3 Messer im Rucksack haben (wir sprechen schon lange nicht mehr von „Macheten“ sondern nur mehr von „Küchenmessern“). Wir gehen daraufhin zum Lufthansa office um zu fragen, ab wann wir einchecken können (es ist jetzt ungefähr 14.30 und unser Flug geht erst um 23.55). Blöderweise fragen wir auch den netten Lufthansa Officer ob er weiss, wo wir unsere Messer deklarieren können. Und der Mann ist so lieb und lauft mit uns durch den ganzen Terminal noch mal zum Handgepäck Zoll, die schicken uns dann weiter zu den Zollbehörden, die direkt am Eingang zur Abflughalle stehen. Die sagen uns dann, dass wir einen Polizeireport schreiben müssen. Die Polizei ist allerdings in einem anderen Terminal und den erreichen wir nur mit dem SkyTrain. Mamma mia. Also weiter geht’s zum Terminal 3. Dort tun wir mal frühstücken – haben den ganzen Tag noch nichts gegessen und jetzt gibt’s mal einen guten Kaffee und Kakao, denn ohne dem würden wir wohl keinen Polizei Report mehr schreiben können. Dann geht’s ab zur Polizei. Die erste Polizistin sagt uns wir müssen ungefähr 45 Minuten warten. Wääääh - wir wollen in die Stadt!! Der nächste Polizist erklärt uns, dass wir eine Lizenzierung bräuchten für diese Messer, keinen Polizeireport. Aber die Lizenzierungsstellen haben alle schon zu, deshalb sollen wir einfach beim Check in bekanntgeben, dass wir die Messer im Rucksack haben und dann kommt die Polizei und checkt das ab…. Irgendwie kommt uns das bekannt vor… das war doch auch die allererste Information, die wir bekommen haben… aaaahrrrgggghhh. Und jetzt isses uns egal. Wir checken ein, erklären dem Eincheckmädel, dass wir drei Messer im Rucksack haben und sie lächelt uns freundlich an und sagt „ja, ist ok“…

 

Inzwischen ist es schon 16.30… aber egal – jetzt geht’s auf in die Stadt. Juppiduuuhhh. Wir fahren ins indische Viertel und lassen uns einfach treiben, gelangen dann ins chinesische Viertel, wo wir ein letztes mal in den sogenannten „food stalls“ essen und trinken im arabische Viertel ein Bier. Riesenradfahren geht sich jetzt leider nicht mehr aus…